Unterstützung der brandverletzten Hasiba aus Afghanistan
Hasiba ist neun Jahre alt, als sich ihr Leben für immer verändert. 2012 verüben die Taliban einen Brandanschlag auf die Wohnung ihrer Eltern, binnen weniger Minuten steht das komplette Haus in Flammen. Hasiba und ihre Familie können sich retten, doch trägt das kleine Mädchen schwere Verbrennungen an Füßen und Händen davon. Die Wunden werden in einer Klinik versorgt, aber Sehnen und Bänder bleiben in ihrer Funktion gestört. Das Mädchen kann nicht mehr richtig greifen, die Zehen kaum bewegen. Die verbrannte Haut heilt schlecht: bereits ein normaler Händedruck bereitet ihr starke Schmerzen, im Winter platzt die Haut an den Füßen immer wieder auf. Und auch psychisch belasten die Verletzungen das Mädchen schwer: weil ihre Füße stark entstellt sind – ihre Zehen stehen aufgrund der Fehlfunktion der Sehnen und Bänder zum Teil im 90 Grad-Winkel nach oben – wird sie von anderen Kindern gemobbt.
Eine anerkennenswert engagierte Münchner Familie schaffte es nach drei Jahren unermüdlichen Einsatzes, Hasiba das Visum für einen Behandlungsaufenthalt in Deutschland zu besorgen. In einem der letzten zivilen Flieger vor Übernahme der Taliban konnte sie Kabul im August 2021 verlassen. Direkt nach ihrer Ankunft wurde sie im Krankenhaus St. Josef in Regenburg (Prof. Lukas Prantl) das erste Mal operiert. Dabei wurden unter anderem die vier Zehen des linken Fußes aus der Senkrechten mit Hilfe von Drähten wieder in die ursprüngliche Stellung gebracht. Zudem wurden Sehnen verlängert und gedehnt, Bänder rekonstruiert und verbrannte Hautareale durch frische Haut ersetzt. Es folgten zahlreiche weitere Operationen.
Für Hasiba wurden Medikamente, Spezialschuhe, Physiotherapie, Kleidung, Deutschunterricht etc. etc. benötigt.
Die Florian Lex Stiftung hat Hasibas Aufenthalt und Behandlung in Deutschland unterstützt.