Unterstützung der brandverletzten Anna von den Philippinen bei ihrem Behandlungsaufenthalt in München
Kurz nach ihrem 8. Geburtstag hatte Anna einen fatalen Unfall: eine traditionelle philippinische Kerze entzündete beim Nachfüllen erst ihr Haar, dann ihr Geburtstagskleid. Der Nylonstoff stand sofort lichterloh in Flammen, das Kleid war auf die Schnelle nicht auszuziehen, es dauerte lange, viel zu lange bis ihre Mutter das brennende Kind löschen konnte. Entsprechend verheerend waren Annas Brandverletzungen an Oberkörper, Armen und Kopf.
Sie musste von ihrem Dorf aus viele Stunden in das nächste Krankenhaus gefahren werden, das für solch eine Behandlung wenigstens einigermaßen ausgestattet war. Dort lag und litt Anna zwei Monate lang stationär, als sich ihre Familie die Behandlung nicht weiter leisten konnte wurde sie nach Hause geschickt. In ihrem Heimatdorf konnte sie zwar ab und zu ambulant begutachtet werden, eine stationäre Behandlung, geschweige denn Operationen zur Linderung ihrer Beeinträchtigungen hat sie seitdem nicht mehr erfahren. Die Mutter behandelte die Brandwunden über all die Jahre mit Kräutern, da sich die einfache Familie Medikamente nicht leisten konnte, und stellte immer wieder erfolglos Anträge an die Regierung auf Unterstützung plastisch chirurgischer Maßnahmen. Anna ist heute 27.
Ihre schwersten Brandverletzungen führten zu Entstellungen und Kontrakturen, Anna konnte seit ihrem Unfall einen Arm nicht mehr gut bewegen und gar nicht strecken (was ihren Traumberuf Krankenschwester unmöglich werden ließ). Ihre vernarbte Brust entstellte und bereitete Atemnot. Die offensichtlichen Narben im Gesicht führten zu Ausgrenzung und schweren psychischen Problemen.
Die Mannschaft um das
Zentrum für schwerbrandverletzte Kinder am Schwabinger Klinikum (Dr. Carsten Krohn) sowie um das Zentrum für Schwerbrandverletzte am Klinikum Bogenhausen (Prof. Dr. Milomir Ninkovic) hat Anna in Kooperation mit dem VFBB (Verein zur Förderung der Behandlung Brandverletzter e.V.) in München operiert und behandelt, und ihr all das gegeben was an plastischen Korrekturen, Hauttransplantationen und Funktionsver-besserungen nach heutigem Stand der Verbrennungsmedizin zu erreichen ist.
Die Florian Lex Stiftung hat Annas Reise, Aufenthalt und Behandlung mit finanziellen und Sachmitteln unterstützt. Anna hat während der ersten vier Monate bei uns privat gewohnt und wurde von uns für das kalte Mitteleuropa ausgestattet. Durch dankenswerte Unterstützung der Physiopraxis Meyn konnte sie nach den Operationen wichtige Physiotherapie erhalten, hierdurch konnte u.a. der zuvor eingeschränkte Beugewinkel des linken Arms normalisiert werden. Mithilfe der Stiftungsmittel sowie persönlicher Zuwendung haben wir alles darangesetzt, Anna körperlich und psychisch zu stabilisieren, und ihr den Weg in ein normales Leben zu ermöglichen.
Anna hat nach ihrer Behandlung ein Jahr lang in München als Aupair gearbeitet, und leistet derzeit ein freiwilliges soziales Jahr bei der Caritas ab. Ihr Ziel ist, einen Ausbildungsplatz in der Krankenpflege zu bekommen.